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Mein Weg, den inneren Kritiker liebevoll zu begrüßen und Frieden mit mir selbst zu schließen

Wie geht es dir nach diesem Weihnachtsfest? War es entspannt und harmonisch, oder hast du Seiten an dir entdeckt, die du sonst gut versteckt hältst? Vielleicht hast du dich in diesen Tagen auch wieder über dich selbst geärgert, weil du dünnhautig warst, schneller genervt oder das Gefühl hattest, alles müsse perfekt laufen.

Heute möchte ich mit dir über den inneren Kritiker sprechen. Gerade zu Weihnachten scheint er besonders laut zu werden. Warum ist das so? Und was können wir tun, um liebevoll mit ihm umzugehen?

Ich habe dazu einen Brief geschrieben – an deinen inneren Kritiker. Aber bevor ich ihn vorlese, lass uns gemeinsam verstehen, warum er gerade in der Weihnachtszeit so aktiv ist.


Warum der innere Kritiker zu Weihnachten aufdreht

Der innere Kritiker hat eine wichtige Aufgabe: Er bewahrt uns vor unangenehmen Gefühlen. Gefühle, die uns vielleicht zu intensiv waren, als wir noch Kinder waren. Gerade die Weihnachtszeit triggert unser inneres Kind besonders. Erinnerst du dich?

Weihnachten war oft eine sehr intensive Zeit – voller Erwartungen, Spannung und dem Gefühl, es allen recht machen zu müssen. Als Kinder mussten wir uns stark anpassen: Wir durften nicht zu laut, zu wild oder zu emotional sein. Unsere Gefühle wie Wut, Enttäuschung oder Ungeduld mussten wir unterdrücken, weil sie nicht willkommen waren.

Von den Erwachsenen hörten wir Sätze wie: „Nun stell dich nicht so an“ oder „Benimm dich, sonst gibt es keine Geschenke!“. Was wir damals nicht wussten: Auch unsere Eltern waren oft gestresst, getriggert und hatten ihren eigenen inneren Kritiker. Ihre Sätze wurden später zu unserer inneren Stimme.


Der innere Kritiker sagt dann:
  • „Mach alles richtig, sonst wird es kein schönes Fest.“

  • „Es muss perfekt sein, sonst geht alles schief!“


Und so stehen wir heute oft unter Druck – anstatt die Feiertage einfach zu genießen.


Ein Brief an deinen inneren Kritiker


Lieber innerer Kritiker,

danke, dass du damals für mich da warst. Du hast mir geholfen, mich anzupassen und durch Situationen zu kommen, die ich als Kind allein nicht bewältigen konnte. Du hast mir gezeigt, wie ich meine großen Gefühle wegpacken kann, damit ich sie nicht fühlen musste. Das war damals unglaublich wichtig und hilfreich.

Aber heute? Heute brauche ich diesen Schutz nicht mehr. Ich kann diese Gefühle halten. Ich weiß, dass es okay ist, Fehler zu machen. Ich weiß, dass nichts Schlimmes passiert, wenn nicht alles perfekt ist. Du kannst mir vertrauen.

Ich danke dir von Herzen für deinen Einsatz, damals wie heute. Aber jetzt lade ich dich ein, einen Schritt zurückzutreten. Lass mich die Verantwortung übernehmen. Ich habe es heute im Griff.

Deine Stimme ist nicht mein Feind – sie ist ein Wegweiser. Sie zeigt mir, wo ich noch ungefühlte Emotionen habe. Danke dafür.


Drei Anzeichen, dass dein innerer Kritiker übernimmt


  1. Du merkst, dass du innerlich stur wirst: „Das muss so sein! Das macht man so!“ Kompromisse scheinen unmöglich, und du wirst vielleicht ärgerlich, wenn es anders läuft.

  2. Eine dunkle, drückende Stimmung legt sich über dich. Alles fühlt sich schwer und unheilvoll an, auch wenn objektiv nichts Gravierendes passiert ist.

  3. Du reagierst unverhältnismäßig empfindlich auf Kritik. Eine kleine Bemerkung wie „Ich hätte das anders gemacht“ trifft dich, als wäre es ein Angriff. Dabei projizierst du deinen eigenen Kritiker nach außen.


Was du tun kannst, wenn der innere Kritiker laut wird


  1. Hinterfrage die Gedanken: Stimmt das wirklich? Was passiert, wenn es mal anders läuft?

  2. Gib der inneren Stimme Raum: Sprich laut aus, was der Kritiker sagt. Manchmal reicht es, ihn bewusst wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten.

  3. Erkenne die Gefühle dahinter: Was will der Kritiker wirklich vor dir verbergen? Oft stecken Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder Enttäuschung dahinter. Sei geduldig mit dir.

  4. Ersetze alte Glaubenssätze: Sage dir bewusst: „Es muss nicht perfekt sein. Ich bin genug, so wie ich bin.“


Gemeinsam lernen, den Kritiker zu zähmen

Der innere Kritiker ist kein Feind, sondern ein Teil von dir, der dir einst helfen wollte. Wenn du ihn bewusst wahrnimmst und ihm mit Verständnis begegnest, wird er mit der Zeit leiser. Gerade zu Weihnachten (oder anderen Festtagen) – einer oft emotional aufgeladenen Zeit – liegt darin eine große Chance für Selbstreflexion und Selbstliebe.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du deinen inneren Kritiker und andere emotionale Muster erkennst und transformierst? Dann lade ich dich herzlich zu meinen neuen monatlichen Zoom-Calls ein! Ab Februar 2025 treffen wir uns in kleiner Runde, und ich beantworte deine Fragen zu Themen wie inneres Kind, Grenzen setzen und emotionale Trigger. Die genauen Termine findest du hier.


Ich freue mich darauf, dich dort zu sehen und gemeinsam an deinen Themen zu arbeiten! Denn du bist es wert, entspannt und authentisch zu leben – nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. ❤️


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