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Die Befreiung der Authentizität: Vom Anstrengend-Sein zur Selbstakzeptanz

Aktualisiert: 16. Okt. 2024

Ich will keinesfalls den Eindruck erwecken, als wäre ich immer nur zufrieden, glücklich, entspannt, fröhlich usw. Nein, ich bin auch laut. Ich streite. Ich diskutiere. Bin genervt, gereizt und angespannt. Ja, ich würde sagen, ich kann wirklich sehr anstrengend sein.


Wie befreiend war es, als ich mir endlich erlaubte, eine anstrengende Person zu sein. Die alles hinterfragt und immer diskutiert, immer recht haben will. Ich durchdenke alles und nehme nichts einfach nur hin. Ich mache nicht was andere wollen, es sei denn, ich sehe einen Sinn darin. Da bin ich echt radikal. Den Großteil meines bisherigen Lebens bin ich damit nur angeeckt.

Ich habe rebelliert gegen alles und vor allem gegen mich selbst. Denn ich hasste mich dafür, so zu sein. Und es war ja auch nicht gut, immer nur so zu sein. Wenn ich aber nicht anstrengend sein darf und es aber trotzdem bin, dann kann das andere in mir gar nicht sein. Die verständnisvolle, ruhige, sanfte, öffnende, annehmende Seite in mir. Im Gegenteil, sie darf dann nicht sein, sie muss sogar beschützt werden, damit sie nicht auch noch angegriffen wird. Dann bin ich halt immer nur anstrengend und rebelliere gegen die, die mich anstrengend finden. Ich projiziere mein anstrengend-und-anders-sein-ist-schlecht-Urteil auf die anderen und dann begehre ich auf. Das habe ich gemacht, bis ich 27 Jahre alt war. Sehr heftig. Fast bis zur Selbstzerstörung. Drogen.

Alkohol. Schulden. Denn wenn ich aufgrund meiner Verurteilung aussortiere, was sein darf und was nicht, dann ist da nur Widerstand in mir. Und der macht mich krank bzw. ruft bei mir ganz klar Suchtverhalten, Kontrollsucht und Verlustangst auf.


Mit 27 Jahren wurde mir klar, dass ich das alles selbst verursacht habe und es begann eine Reise zu mir selbst.


Jetzt darf ich alles sein. Jetzt muss ich alles sein, weil ich mich sonst selbst zerstöre. Und ich bin glücklicher, zufriedener, fröhlicher, ehrlicher, gebender, inspirierender, dienender, offener als jemals zuvor. Jetzt sind all die Eigenschaften, die ich verurteilte mein ganz persönlicher Kompass zu meinem erfüllten Leben.


 

Wo erlaubst du dir, nicht du zu sein? Welche Eigenschaften magst du an dir nicht?

Dieses nicht-Akzeptieren verursacht die meisten zwischenmenschlichen Konflikte.


Wie? Ich gebe dir ein Beispiel:

Ich mag es nicht auf Spielplätze zu gehen. Lange hab ich mich selbst dazu überredet, weil ich dachte, wenn ich das nicht tue, bin ich eine schlechte Mutter und egoistisch noch dazu. Ich war aber immer genervt, weil ich eigentlich gar nicht dahin wollte, doch hab das nie gesagt, denn das war ja falsch. Dieser innere Druck hatte zwischenmenschliche Auswirkungen. Jede Frage wie: "Mama, kannst du mich anschaukeln." hat mich gestresst und angenervt. Wir alle hatten dadurch keine schöne Zeit.

Erst als ich mir erlaubt habe, offen und ehrlich zuzugeben, dass ich das nicht mag und will, konnten wir entspannt damit umgehen. Danach waren wir (ganz selten) immer mal wieder auf dem Spielplatz, aber es war klar, dass ich nicht für Schaukel-Anschubser oder andere Sachen zur Verfügung stehe. So konnten alle damit umgehen. Es war klar und greifbar. Wir konnten Kompromisse finden.


Da wo wir uns selbst nicht akzeptieren, können wir nicht klar kommunizieren und machen es auch anderen damit schwer.


Gerade wir Frauen machen sehr viel von dem, was erwartet wird, obwohl wir es gar nicht wollen. Das fängt beim Bügeln an und endet beim S*x.


Es lohnt sich also, wenn du dir die unliebsamen Dinge mal anschaust und dich fragst:

Ist das wirklich wichtig? Kann das auch jemand anderes machen? Oder kann das weg?

Viel Erfolg!



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©2024 von Janine Denise Krassow.

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